Job und Familie unter einem Hut

Freut sich über die anhaltende Attraktivität des Familiensiegels: Berit Steinberg, die Chefin der Wirtschaftsförderung des Landkreises. Foto: Huong Truong

Unternehmen aus dem Landkreis setzen weiter auf Familienfreundlichkeit und bewerben sich um das Siegel des Kreises

Von Mayk Pohle

Ludwigslust Familienfreundlichkeit ist weiterhin Trumpf im Landkreis, das beweist die jüngste Auszeichnungsveranstaltung der Wirtschaftsförderung. Sie hat bereits zum sechsten Mal Unternehmen aus dem ganzen Landkreis mit dem Siegel als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Es ist eine Mischung aus „Wiederholungstätern“ und Firmen, die sich zum ersten Mal mit dem Siegel schmücken können. Da es sonst die übliche Feier nicht geben konnte, gab es für die beteiligten Unternehmen in diesem Jahr individuelle Überraschungspakete.

Im Kern geht es um die Schaffung, aber auch die Sicherung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen in möglichst vielen Betrieben. Dabei seien eine flexible Arbeitszeitgestaltung oder Homeoffice nicht die ausschlaggebenden Argumente für eine Zertifizierung, teilte die Gesellschaft des Landkreises mit.  Vielmehr geht es um eine wertschätzende Unternehmenskultur, die Möglichkeit sich im Unternehmen weiterzubilden und dadurch mit der Firma zu wachsen, das betriebliche Gesundheitsmanagement, aber auch das Engagement für die Region. Nicht nur für die WiFöG-Chefin Berit Steinberg ist das „Siegel ein Qualitätsbeweis für jedes Unternehmen und zugleich ein wichtiges Instrument zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt.“ Seit Jahren gibt es ein unverändert hohes Interesse seitens der Unternehmen, des Handwerks, aber auch der Verwaltungen, die sich dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie widmen.

Die reinen Zahlen geben den Wirtschaftsförderern da Recht, bisher haben sich über 65 Unternehmen im Landkreis der kritischen Jury gestellt. Im ersten Schritt wird der standardisierte Bewerbungsbogen ausgewertet. Erst mit entsprechender Punktzahl findet ein Audit vor Ort statt, in dem sich die Jury noch einmal durch das persönliche Gespräch mit Geschäftsleitung und Mitarbeitern von den verschiedenen arbeitnehmerfreundlichen Angeboten überzeugt. In diesem Jahr erhielten neun Unternehmen erstmalig das begehrte Familiensiegel und elf Arbeitgeber konnten sich über die Re-Zertifizierung und somit zweiten Mal über die Auszeichnung freuen. Mit von der Partie sind zum Beispiel die „Dr. Oetker Tiefkühlprodukte“ aus Wittenburg, die Amtsverwaltung Parchimer Umland, Sweet Tec aus Boizenburg, die Stadtwerke Lübz oder die „Reimer Holz und Platten GmbH“ aus Tewswoos. Das Siegel wird erst seit 2015 jährlich vergeben, für die teilnehmenden Firmen ist das nicht ohne Aufwand, weil sie tiefe Einblicke in ihre Arbeitsorganisation geben müssen.

Die jährliche Auszeichnungsveranstaltung konnte in diesem Jahr aufgrund der bestehenden Schutzmaßnahmen vor Covid-19 nicht wie geplant im Schützenhaus in Grabow stattfinden. „Nur zu gerne hätten der Schirmherr, Landrat Stefan Sternberg, und WiFöG-Geschäftsführerin Berit Steinberg das Siegel im feierlichen Rahmen persönlich übergeben. Als Gast sollte in diesem Jahr Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, ein Grußwort sprechen und den hohen Stellenwert des Familiensiegels bekräftigen. Doch dass die Würdigung ebenfalls ausfällt, kam für WiFöG nicht infrage. Statt Feier erhielten die ausgezeichneten Unternehmen in diesem Jahr ein individuelles Überraschungspaket, teilte Huong Truong als Sprecherin der kreislichen Gesellschaft mit. Kombiniert mit einigen Videobotschaften, die die Leistungen der beteiligten Firmen besonders würdigen. Beachtlich ist aber auch der Werbeeffekt für die Unternehmen, die das Siegel sehr prominent auf ihren Internetseiten, aber auch bei Stellenanzeigen für sich nutzen.

Und die Suche nach Betrieben mit familienfreundlichen Bedingungen soll auch in den kommenden Monaten weitergehen. Wer an der Vergabe des Siegels für 2021 interessiert ist, kann als Unternehmen unkompliziert Kontakt mit der Wirtschaftsförderung unter Telefon 03871/7225606 oder pinnow@invest-swm.de aufnehmen.

Quelle